Johann III. Sobieski als literarischer Held
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Musée Palais de Wilanów

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Johann III. Sobieski als literarischer Held
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An der Wende vom 17. Zum 18. Jahrhundert wurde Europa überflutet von Publikationen mit der Beschreibung des Sieges über die osmanische Armee bei Wien. Unter jenen Publikationen befanden sich auch Gedichte, deren Verfasser durch dieses bedeutende Ereignis inspiriert wurden. Sie wurden von einem interessanten Thema angelockt und andererseits deckten sie den öffentlichen Bedarf nach einem heroischen Helden, der in Kriegswirren für das Überleben eines christlichen Europa kämpfte. Daher wundert es nicht, dass zu den Werken die Heldentaten Johanns III. Sobieski rühmten, auch diejeni9gen gehörten, die literarischen Tiefgang aufweisen. Dazu gehören Werke, die in nationalen Volkssprachen, als auch jene, die in lateinischer Sprache verfasst wurden. Zu Werken polnischer Autoren gehören die von Jan Kwiatkiewicz: Carmen de liberatione Viennae ab obsidione per Joannem Sobieski Regem Poloniae (Lied über die Befreiung Wiens aus der Belagerung durch Johann Sobieski König von Polen) und Elogiastica descriptio factorum triumphalium. Joannis III (Rühmliche Beschreibung der des Triumpfs würdigen Thaten von Johann III. ), Jakub Boczyłowic’s: Sarmatia laureata (Sarmatentum mit Lorbeer gekrönt), Der Abschied der Söhne des Königreichs sowie Feder eines polnischen Adlers, den Wiener und Striegauer Feldzug im Jahre 1683 beschreibend, der am 12 September gewonnen wurde, Stanisław Jan Niewieski: Die Beschreibung der Niederlage der Türken bei Wien in lyrischen Strophen gefasst, Wojciech Stanisław Chrościński: Die Trompete des ewigen Ruhmes und Erinnerung und ihre lateinische Fassung: Tuba vocalis famae ac aeviternae memoriae, Jan Wojciech Janicki: Io triumphale (Der triumphale Ruf), Wespazjan Kochowski: Werk Gottes oder Lieder vom erlösten Wien, Wojciech Bartochowski: Fulmen Orientis Joannes III (Blitz aus dem Osten Johann III.).

Unsere ungeteilte Aufmerksamkeit verdienen zwei große Epen, verfasst in lateinischer Sprache nach dem Muster von Homer und Vergil in daktylischen Hexametern: Sobiesciados carminum libri quinque (Pięć ksiąg Sobiesciady) von Andrzej Wincenty Ustrzycki und Viennis von Jan Kaliński. Inhalte beider Werke entsprechen den historischen Ereignissen. Außen des wichtigsten Helden des Entsatzes von Wien in beiden Büchern treten auch andere historische Persönlichkeiten auf: Kaiser Leopold I. von Habsburg, und sein Gesandter beim König Johann III,, Karl Ferdinand von Waldstein, der päpstliche Legat Pater Marco d’Aviano, Karl V. Herzog von Lothringen, Anführer der ungarischen Aufständischen Imre Thököly, Hetmänner, Hauptleute, Soldaten. Genau registriert sind auch die militärischen Kampfhandlungen Sobieskis, einen besonderen Platz nimmt die Beschreibung der letzten Tage vor dem Verlassen der Heimat ein. Die in Krakau stattfindenden Feierlichkeiten wurden mit akribischer Genauigkeit beschrieben. Man erfährt zum Beispiel, dass am 10.August 1683 Johann III. an der durch den päpstlichen Legaten zelebrierten Messe im Dom zu Wawel teilgenommen hatte. Die Quellen berichten über den Besuch des Königs in Krakauer Kirchen, sowie der Gräber seiner königlichen Vorfahren in der Königsburg auf dem Wawel. Diese Angaben nutzte in seinem Epos Sobiesciados carminum libri quinque Andrzej Wincenty Ustrzycki. Sowohl in diesem Epos aus auch in dem Werk von Kaliński wurde in die historische Handlung die Liebesgeschichte des Heerführers und seiner geliebten Ehefrau geschickt eingefädelt. Beide Autoren beschreiben den Abschied Sobieskis von seiner Gattin, der tatsächlich erst am 21. August stattfinden sollte, am zehnten August. In beiden Werken wurde auch ein herzlicher Empfang des Königs in Schlesien erwähnt. Die Gedichte von Ustrzycki und Kaliński sind vollständig, abgeschlossen und sie zeichnen sich durch alle Merkmale der der historischen Epik aus, die im alten Polen sehr gerne verwendet wurde. Beide Autoren hatten wohl vor Augen das Ziel, die wichtigen historischen Ereignisse mit einer möglichst kunstvollen, lyrischen Gattung zu verewigen.

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